06/04 2023

M. Wurzer, Der lange Atem kolonialer Bilder

Visuelle Praktiken von (Ex-)Soldaten und ihren Familien in Südtirol/Alto Adige 1935-2015

È uscita la monografia di Markus Wurzer sulla memoria coloniale di soldati e delle loro famiglie dell'Alto Adige che analizza le raccolte fotografiche sulla guerra in Abessinia.


Markus Wurzer

Der lange Atem kolonialer Bilder

Visuelle Praktiken von (Ex-)Soldaten und ihren Familien in Südtirol/Alto Adige 1935-2015

Reihe: Visual History. Bilder und Bildpraxen in der Geschichte; Bd. 9

359 S., 123 farb. Abb., geb., Schutzumschlag, 15,5 x 23 cm
ISBN 978-3-8353-5423-4

Il libro è consultabile anche in Open Access: LINK

La realizzazione della pubblicazione è stata possibile anche grazie i contributi che Storia e regione/Geschichte und Region ha ottenuto da parte della Provinicia Autonoma di Bolzano e la Regione autonoma Trentino-Alto Adige.

 

Kolonialismus ist Teil vieler europäischer Familiengeschichten: Bis heute bewahren Familien Tagebücher, Militaria oder Beutestücke auf, die VorfahrInnen als koloniale AkteurInnen nach Hause gebracht haben. Sie bezeugen nicht nur familiäre Verstrickungen, sondern haben obendrein über Jahrzehnte hinweg kollektive Vorstellungen über die koloniale Vergangenheit geprägt. Fotografien waren daran – als vermeintlich authentische Zeugnisse – ganz wesentlich beteiligt. Über den Tod der »Erlebnisgenerationen« hinaus vermittelten sie koloniale »Erfolgsgeschichten«, wodurch Familien zu einem Hort kolonialer Geschichtsmythen, etwa der »anständigen« KolonialherrInnen, wurden. Dieses Buch nimmt die kolonialen Bildbestände von Familien in der italienischen Provinz Bozen / Bolzano in den Blick, deren (Groß-)Vätergeneration am faschistischen Kolonialkrieg gegen das Kaiserreich Abessinien (1935-1941) teilgenommen hatte. Markus Wurzer untersucht die »sozialen Leben« kolonialer Bilder, also wie und wozu diese durch Soldaten und ihre Familien (re-)produziert, gebraucht und über Generationen hinweg weitergegeben wurden.