15/01/2016, 19:30
Bolzano / Bozen

"Verwaltete Verwandtschaft" von Margareth Lanzinger

Buchvorstellung

Wie bereits im vergangenen Jahr, möchte Geschichte und Region auch die diesjährige Mitgliederversammlung in ein historisches Rahmenprogramm einbetten. So freuen wir uns sehr, im Anschluss an die Mitgliederversammlung zu einer öffentlichen Buchvorstellung zu laden:

 

Margareth Lanzinger präsentiert im Gespräch mit Raffaela Sarti

ihre soeben erschienen Habilitationsschrift

 

Verwaltete Verwandtschaft.

Eheverbote, kirchliche und staatliche Dispenspraxis im 18. und 19. Jahrhundert

(Wien/Köln/Weimar, Böhlau 2015)

 

Um 19.30 Uhr
im Konferenzraum des Stadtarchivs Bozen, Lauben 30, 2. Stock

 

 

Am 15. Jänner 2016 kommen die Mitglieder von „Geschichte und Region“ zur jährlichen Vollversammlung in Bozen zusammen und laden im Anschluss in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum für Regionalgeschichte der Freien Universität Bozen zur öffentlichen Buchvorstellung von „Verwaltete Verwandtschaft“. Die Autorin, Margareth Lanzinger spricht mit der Brixner Historikerin Raffaela Sarti über ein spannendes Thema: Wie konnte man für eigentlich verbotenen Ehen dennoch die Erlaubnis von Kirche oder Staat erlangen?

Im ausgehenden 18. Jahrhundert kam es immer öfters zu Eheschließungen innerhalb naher Familiengrade: zwischen Cousin und Cousine, Schwager und Schwägerin. Eigentlich standen solchen Verbindungen – nach kanonischem Recht – Eheverbote entgegen. Um dennoch eine solche Heirat eingehen zu können, bedurfte es so genannter Dispensen, die in der Regel die päpstlichen Stellen in Rom erteilten. Allerdings begann zu dieser Zeit auch der Staat in diese bis dahin kirchliche Domäne einzugreifen. So zeigt sich auch in der Geschichte der Ehedispensen die Geschichte der Konkurrenz zwischen kirchlichen und weltlichen Macht, die den langen Übergang von der Frühen Neuzeit in eine säkularisiertere und zunehmend von staatlichen Instanzen getragene Gesellschaft prägte.

Margareth Lanzinger hat in ihrem Buch erstmals systematisch das Phänomen der Verwandtenehen und der Dispenspraxis der Diözese Brixen in den Blick genommen und dabei auch immer wieder die benachbarten Diözesen Chur, Salzburg und Trient einbezogen.

In einem Gespräch mit der Brixner Historikerin Raffaela Sarti wird Margareth Lanzinger am Freitag 15. Jänner 2016 um 19.30 im Stadtarchiv Bozen die Türen zur Welt der Verwandtschaftsehen im Südtirol des ausgehenden 18. Jahrhunderts öffnen.

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