Aktuelle Forschungen zur Josephinischen Kirchengeschichte
Ein Workshop unseres Mitglieds Julian Lahner (Innsbruck, 23.11.2017)
Eine Zählung aller Klöster im Jahre 1745 ergab, dass auf Tiroler Boden insgesamt 82 weibliche und männliche Ordensniederlassungen existierten. Kaum jemand, egal ob aus Adel oder Klerus, ahnte damals, dass sich 40 Jahre später die Klosterlandschaft Tirols massiv verändern werde. Der Josephinische Klostersturm (Rudolf Hittmair) der Jahre 1782–1787 aber fegte viele der Konvente von der Landkarte und ist ein Themenbereich, mit dem sich speziell die Josephinische Kirchengeschichte in der Vergangenheit immer wieder auseinandersetzte. Heute scheint es so, als ob dieses breite Forschungsfeld seine Existenzberechtigung an den Universitäten und anderen Forschungszentren eingebüßt hätte.
Nur mehr vereinzelt wenden sich HistorikerInnen und VertreterInnen aus verwandten Disziplinen der Kirchengeschichte des späteren
18. Jahrhunderts zu und das obwohl große Forschungslücken bestehen. Die Kloster- und Landesarchive verwahren tausende Akten, die seit ihrer Archivierung unberührt blieben. Der Workshop „Aktuelle Forschungen zur Josephinischen Kirchengeschichte“ möchte einen Betrag dazu leisten, dieses Forschungsfeld wieder zum Leben zu erwecken. So wird eine Reihe von Vorträgen Einblick in rezente Forschungen zur kirchlichen Landschaft und den geistlichen Reformen der Habsburgermonarchie unter Maria Theresia (1717–1780) und Joseph II. (1741–1790) geben.
Mit Unterstützung des Vizerektorats für Forschung und dem Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie der Universität Innsbruck wird in diesem Jahr erstmals ein Workshop zum tot geglaubten Forschungsfeld der "Josephinischen Kirchengeschichte" stattfinden. Mehrere Vorträge werden einen rezenten Einblick in aktuelle Forschungen zu den geistlichen und kirchlichen Reformmaßnahmen unter Maria Theresia und Joseph II. geben.
23. November 2017
Seminarraum im 5. Stock,
Josef Hirn-Straße 5-7, 6020 Innsbruck