25/01/2019, 18:30
Bolzano / Bozen

Die Tiroler Landesordnungen von 1526, 1532 und 157

Buchvorstellung

Neue Edition der Tiroler Landesordnungen wird in Bozen vorgestellt

„Geschichte und Region / Storia e regione“ eröffnet am 25. Januar das Veranstaltungsprogramm 2019 mit einer öffentlichen Präsentation der langersehnten Edition der Tiroler Landesordnungen von 1526, 1532 und 1573.

Josef Pauser / Martin P. Schennach (Hg.),
Die Tiroler Landesordnungen von 1526, 1532 und 1573. Historische Einführung und Edition
Böhlau Verlag: 2018, 296 Seiten, 25 s./w.-Abbildungen

 

Wann: 25.01.2019, 18.30 Uhr
Wo: Freie Universität Bozen, Universitätsplatz 1, Raum D0.03

 

Es sprechen der Herausgeber Martin P. Schennach mit Historikerin Ellinor Forster.

Endlich liegt eine umfassende Edition der Tiroler Landesordnungen vor. Es handelt sich dabei um die wichtigsten Rechtsquellen der gefürsteten Grafschaft Tirol in der Frühen Neuzeit. Ihre Edition ist ein lang ersehntes Desiderat, der sich nun die beiden Herausgeber Josef Pauser (Universität Wien) und Martin P. Schennach (Universität Innsbruck) gewidmet haben.

Die Besonderheit der Tiroler Landesordnungen liegt in ihrer Einzigartigkeit: Nirgendwo sonst in den habsburgischen Ländern lagen schriftlich fixierte Gesetzbücher vor. Die Grafschaft Tirol hatte drei Landesordnungen, die aufeinander aufbauten und einander ablösten: Die Landesordnungen von 1526, 1532 und 1573. Diese Tiroler Landesordnungen bezogen sich inhaltlich auf die verschiedensten Rechtsmaterien und galten bis in das 18. Jahrhundert.

Wichtig ist die Edition dieser Landesordnungen in vielerlei Hinsicht. Sie stellt ein umfassendes Quellenmaterial für das Verständnis der Geschichte der Frühen Neuzeit dar. Die Beschäftigung mit ihr ist für zahlreiche Fragestellungen unerlässlich: hinsichtlich der Entwicklung bestimmter Rechtsinstitute, aber auch für Fragen nach der frühneuzeitlichen landständischen Verfassung, nach der Geschichte der Grundherrschaft etc. Die Relevanz der Edition beschränkt sich freilich nicht auf die regionale (Rechts)Geschichte, vielmehr kommt ihr auch überregional Bedeutung zu. Besonders offensichtlich ist dies bei der Tiroler Landesordnung von 1526: Von der traditionellen Geschichtsschreibung dem zum revolutionärem Bauernführer mythisierten Michael Gaismair zugeschrieben, wurde ihre Bedeutung als „Bauernordnung“ auch auf eine europäische Ebene gehoben, da sie als Grundlage für die Schaffung eines egalitären, demokratischen Staatsmodell in der Frühen Neuzeit interpretiert worden war.

 

Der Herausgeber Martin P. Schennach ist der Einladung von „Geschichte und Region / Storia e regione“ nach Bozen gefolgt und stellt am 25. Januar 2019 um 18.30 Uhr an der Freien Universität Bozen die neue Edition der Landesordnungen vor. Im Gespräch mit Historikerin Ellinor Forster spricht er über die Herausforderungen einer solchen Editionsarbeit, über die Bedeutung dieser Rechtsquellen und darüber, ob sich die bislang offenen Fragen zur Tiroler Landesordnung endlich schließen lassen.

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