Sonderjustiz im besetzten Italien 1943–1945
Vorstellung der neuesten Nummer unserer Zeitschrift
Der 8. September 1943 ist ein einschneidendes Datum für Italien: Auf die Unterzeichnung des Waffenstillstandes mit den Alliierten folgte die deutsche Besetzung im Norden. Fortan war Italien geteilt. Dieses Heft untersucht unterschiedliche Justizformen, die zwischen 1943 und 1945 auf italienischem Territorium nebeneinander existierten: Partisanenjustiz, deutsche SS- und Polizeijustiz gegen italienische Soldaten, RSI-Militärjustiz gegen Deserteure und Wehrdienstverweigerer, Alliiertenjustiz gegen italienische Zivilisten, und nicht zuletzt die von den Deutschen eingerichteten Sondergerichte in Triest und in Bozen.
Tullio Omezzoli wird bei der Heftvorstellung allgemein in dieses facettenreiche Thema einführen, anschließend wird Kerstin von Lingen näher auf das Sondergericht Bozen eingehen und Entstehungskontext, Aufgabenbereiche, die dahinter stehenden Personen sowie die gefällten Urteile und die Härten des Strafvollzugs beleuchten.
Referent_innen:
Tullio Omezzoli, Herausgeber dieses Heftes, Historiker am Istituto storico della Resistenza e della società contemporanea in Valle d'Aosta
Kerstin von Lingen, Herausgeberin dieses Heftes, Historikerin am Exzellenzcluster “Asia and Europe in a Global Context”, Universität Heidelberg
Eine gemeinsame Veranstaltung von der Landesbibliothek Dr. Friedrich Tessmann und „Geschichte und Region/Storia e regione“.