Neuerscheinung
M. Wurzer, Der lange Atem kolonialer Bilder. Visuelle Praktiken von (Ex-)Soldaten und ihren Familien in Südtirol/Alto Adige 1935-2015
Soeben ist die Monografie von Markus Wurzer zu den kolonialen Bildbeständen Südtiroler Soldaten im Abessinienkrieg im Wallstein Verlag erschienen.
Markus Wurzer
Der lange Atem kolonialer Bilder
Visuelle Praktiken von (Ex-)Soldaten und ihren Familien in Südtirol/Alto Adige 1935-2015
Reihe: Visual History. Bilder und Bildpraxen in der Geschichte; Bd. 9
359 S., 123 farb. Abb., geb., Schutzumschlag, 15,5 x 23 cm
ISBN 978-3-8353-5423-4
Kolonialismus ist Teil vieler europäischer Familiengeschichten. Bis heute bewahren Familien Tagebücher, Militaria oder Beutestücke auf, die ihre VorfahrInnen als koloniale AkteurInnen nach Hause gebracht haben. Die Objekte bezeugen nicht nur familiäre Verstrickungen, sondern haben obendrein über Jahrzehnte hinweg kollektive Vorstellungen über die koloniale Vergangenheit geprägt. Fotografien waren daran – als vermeintlich authentische Zeugnisse – ganz wesentlich beteiligt. Über den Tod der »Erlebnisgenerationen« hinaus vermittelten sie koloniale »Erfolgsgeschichten«, wodurch Familien zu einem Hort kolonialer Geschichtsmythen, etwa der »anständigen« KolonialherrInnen, wurden. Dieses Buch nimmt die kolonialen Bildbestände von Familien in der italienischen Provinz Bozen/Bolzano in den Blick, deren (Groß-)Vätergeneration am faschistischen Kolonialkrieg gegen das Kaiserreich Abessinien (1935-1941) teilgenommen hatte. Markus Wurzer untersucht die »sozialen Leben« kolonialer Bilder, also wie und wozu diese durch Soldaten und ihre Familien (re-)produziert, gebraucht und über Generationen hinweg weitergegeben wurden.
Das Buch steht via Open Access zum freien Download zur Verfügung: LINK
Die Realisierung dieser Publikation wurde unterstützt durch von Geschichte und Region/Storia e regione eingeworbene Beiträge der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol und der Autonomen Region Trentino-Südtirol.