Faschismen im Gedächtnis / La memoria dei fascismi
13 (2004), 2
Herausgegeben von
Andrea di Michele / Gerald Steinacher
Zusammenfassung
Der Umgang mit Faschismus und Nationalsozialismus steht offensichtlich im Wandel. Vieles deutet auf eine zunehmende Relativierung und Verharmlosung hin. "Faschismen im Gedächtnis" thematisiert die kollektive Erinnerung an den Faschismus in Italien, den Nationalsozialismus in Österreich und beider in Südtirol. Österreich verharrte lange Zeit in seinem Staatsmythos der Opferrolle, erst in den 1980er Jahren wurde die Mitverantwortungsthese langsam gesellschaftsfähig. In Italien hält sich bis heute ein verharmlostes Bild des Faschismus. In Südtirol haben sich beide Diktaturen in das Gedächtnis der Menschen eingeschrieben, wobei eine ethnische Spaltung der Erinnerung feststellbar ist.