Kleines Lexikon populärer Irrtümer zum Wiener Kongress
Vortrag
Der Vortrag bildet den Auftakt der Vortragsreihe 200 Jahre Wiener Kongress, die das Kompetenzzentrum für Regionalgeschichte, der Verein "Geschichte und Region/Storia e regione" und die Universitätsbibliothek gemeinsam organisieren.
Professor Reinhard Stauber (Klagenfurt) wird sich mit den Mythen und Vorurteilen, die unser Wissen über den Wiener Kongress noch immer prägen, auseinandersetzen.
Zu jedem historischen Thema gibt es Vor-Wissen, existieren Vor-Urteile. Dabei überwiegen im Fall des Wiener Kongresses die negativen Assoziationen, und dies seit zweihundert Jahren: Die Rede ist, bis in den heutigen Schulunterricht hinein, von einer verpassten Chance für eine stabile Neuordnung Europas, von der Unterdrückung freiheitlicher und demokratischer Kräfte, von Metternich als Dämon der Restauration und als Sachwalter des Stillstands. Politische Entscheidungsprozesse geraten in dieser Sicht zu willkürlichen Machtspielen weniger Entscheider, die sich im Wiener Fall überdies gerne mit voyeuristischen Geschichtchen aufgepeppt finden.
Der Vortrag benennt einige dieser Urteile und wird versuchen, im Rekurs auf die Fakten Schichten legendärer Übermalung abzutragen. Die Neuartigkeit des Vorhabens von 1814/15, Europa auf lange Sicht Frieden zu sichern, rechtfertigt eine angemessene Bewertung dieser Bemühungen auch nach zweihundert Jahren.
Flyer "Kleines Lexikon populärer Irrtümer zum Wiener Kongress"