Faschismus in der Provinz / Fascismo in provincia
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Zusammenfassung
Die italienische Provinz war ein zentraler Ausgangsounkt des europäischen Faschismus. Obwohl die faschistische Partei im März 1919 in der Metropole gegründet wurde, setzte sich die neue Bewegung zunächst vor allem auf dem flachen Land Mittel- und Norditaliens, in den Provinzen des Veneto und der Emilia-Romagna, in der Toscana, der Lombardei und in Umbrien durch.
Der vorliegende Jahresband setzt an den Koordinaten zwischen hochaktivem Bewegungsfaschismus und seiner Erstarrung im administrativen Alltag an. Vier Beiträge greifen die Spannung von Dynamik und Institutionalisierung auf, die im Umfeld der Grenzregionen zusätzliche Dimensionen erlangte. Denn im Umgang mit sprachlichen Minderheiten wie den deutsch- und ladinischsprachigen Südtirolern und den frankophonen Aostanern mußte das Regime einerseits besondere administrative Kompetenz beweisen, um die Überlegenheit des italienscihen Staates herauszustellen, ohne auf die Strategie von Repression, Terror und Gewalt zu verzichten.